Weil es mehr bietet als ein spannender Kriminalroman. »Mordshochhaus« entführt uns in das Herz der DDR der 1970er Jahre – in eine Welt aus Beton, Funktionären und Vorschriften, in der das Privatleben kaum privat war und Abweichung von der Norm gefährlich sein konnte.
Richard Grosse erzählt nicht nur von einer Mordserie im »Haus des Kindes«, einem realen Prestigeobjekt des Sozialismus, sondern seziert mit scharfem Blick ein ganzes Gesellschaftssystem.
Im Zentrum steht Kommissar/Major Karl Bircher – kein Held im klassischen Sinne, sondern ein leiser, nachdenklicher Ermittler mit Vergangenheit. Ein Biologielehrer, der zum Polizisten wurde, ein Mensch mit Prinzipien in einem System, das Wahrheit lieber kontrolliert als aufdeckt.
»Mordshochhaus« ist ein Roman über Machtmissbrauch, Misstrauen und Moral. Über kleine Fluchten im Alltag und große Fragen nach Schuld, Haltung und Wahrheit. Atmosphärisch dicht, mit feinem Gespür für Sprache und Figuren, lässt Grosse ein Ostberlin entstehen, das faszinierend und verstörend zugleich ist.
Ein Krimi für alle, die Geschichten mit Tiefgang suchen – und die wissen wollen, wie nah sich Moral und Macht, Anpassung und Aufbegehren kommen können.